Sollten wir nicht imstande sein, den Angreifer zu fassen, müssen wir die Schule schließen
Die Kammer des Schreckens, Harry Potter
Der 4. Home-Schooling-Day und sogar Harry Potter schlägt Brücken zur aktuellen Situation. So wie Schwangere nur Schwangere sehen und ich seit Moskau nur Ladas, weil mein Herz kein anderes Auto mehr begehrt, so tauchen inzwischen an vielen Ecken Epidemien und Katastrophen-Verweise auf. Selbst bei Harry Potter sind wir beim nachmittäglichen Film gucken nicht verschont.
Die Pest in Berlin ausverkauft
Sagt meine Freundin. Ihr Freund schreibt an einem Tagebuch für den RBB. Er nennt es bereits Shut-Down-Tagebuch, auch wenn es in ganz Deutschland noch keine Ausgangssperre gibt. Ich rieche sie aber inzwischen. Das schöne Wetter treibt Horden auf den Rathausplatz und in die Parks. Nach wie vor.
Ausstellung Innenleben
Im Münchner Haus der Kunst interpretieren Künstler Ihre Idee von der Bedeutung des Zuhauses. Die Museen sind schon geschlossen – es landet auf meiner Todo-Liste für danach!
Erst eine Woche und schon überfluten uns Social Media Ratschläge zu Langeweile
Social Media ist vernünftig und stark. Es kursieren massenweise Tipps fürs Zuhausebleiben und eine moralische Vernunft, die fast schon übergriffig ist. Meine Kinder langweilen sich nicht. Sie genießen das freie Leben und können sich selbst beschäftigen. Meine Kinder vermissen ihre Freunde nicht. Sie sind super glücklich laufen und sporteln zu gehen, zu lesen oder zu streiten. Nein, ich brauche keinen Yoga-Stream, ich mache Pilates, gehe laufen oder lese. Es ist rührend und auch verrückt. Als wenn einige Tage ohne Fremdbeschäftigung, Theater und Öffentlichkeit nicht zu überstehen sind. Es fängt doch gerade erst an, denke ich mir immer öfter. Das Pulver wird verschossen, dabei werden wir es erst in einigen Wochen benötigen, wenn die Psyche wirklich anfängt zu lahmen.