Wo sind all die Chruschtschow-Bauten hin?

Bei 27 Grad geschuldetem stahlblauen Himmel stutzen wir über diverse Architektur, hippe Architekturstudenten in einer alten Schokoladenfabrik, die Moderne verkündenden Bürotürme internationaler Stararchitekten von Moskau City, übrige Holzhäuser und wieder erbaute orthodoxe Kathedralen sowie Pjotr.

Vika und ich trafen am Flughafen Domodjedowa aufeinander. Sie kam aus Tjumen, Westsibirien, hat die eine Hälfte ihres Lebens dort gelebt, verbringt die andere jetzt in Deutschland. Sie ist meine Freundin und perfekte Reisebegleiterin. Und sie spricht russisch. Was hilft. Auch in Moskau.

Neuer Arbat – WM, Plattenbau und Neonlicht

Zwei Stunden, eine Zug- und Metrofahrt später stehen wir im Stadtviertel Neuer Arbat. Die Chruschtschowsen Riegel knallen uns grün, rosa Flackerlicht entgegen, das mosaikbehaftete Flachdachkino dazwischen spult karminrote Filmvorschauen ab. Kommunismus in die Neuzeit geblasen. Ob dieser Nachtauftritt noch der WM zu verdanken ist oder gängiges Standardprogramm konnte ich bis zum Ende der Reise nicht klären. Dass Städte immer Vergangenheit und Gegenwart auf den Gesichtern der Häuser tragen, ist auch nicht neu. Doch der Kontrast in Moskau ist krass. Und das durchgängig.

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