Kurzarbeit, Kündigung, Künstler und Yogalehrer ohne Job. Wie paralyisiert habe ich die letzten Tage verbracht. Als Festangestellte und Freie stehen auch bei mir Veränderungen an. Die Ausgangsbeschränkungen wurden bis zum 20. April ausgeweitet. Das werden einige Unternehmen mit Unterstützung, wohlwollenden Vermietern und einer sozialen Gesellschaft, die Schwache unterstützt, kompensieren können. Langfristig verändert sich die wirtschaftliche und unternehmerische Landschaft. Experten sprechen derzeit von einem Einbruch des Bruttoinlandprodukts von 2,8 bis 5,4 Prozent – im zweiten Quartal – je nach Länge des Shut-Downs.

Kompletter Verschluss

Als Ad-Hoc-Hilfe für die Wirtschaft beschreibt der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, das Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen heute als „sehr begrüßenswert“. Der Vorsitzende betont aber auch, dass man sich nichts vormachen dürfte. Trotz aller Kredite und Zuschüsse werde es für kleine Unternehmen schwierig sein, durchzuhalten.

Doch gerade die Unternehmen, die es derzeit am härtesten trifft, wie Gastronomiebetriebe oder Clubs, Werbeagenturen oder kleine Online-Shops, wirken nach außen hin umtriebig und ideenreich. Selbständige, die ihre veganen Restaurants schließen und Kochbücher heraus bringen, wie das Cafe 13. Oder Take Away und Lieferservice anbieten, wie die Färberei. Soziale Gabenzäune werden errichtet, wie an der Anna-Kirche in Augsburg und weitere Selbständige bieten Ihren Mitarbeitern private finanzielle Unterstützung in der Kurzarbeitsphase an oder bezahlen sogar die Gehälter von Mitarbeitern weiter, die im April ihren Arbeitseinstand gehabt hätten, im Moment aber ihrer Tätigkeit als Kosmetikern beispielsweise nicht nachgehen können.

Unternehmerisch und mit wenig Egozentrik

Seowerk ist eine junge, etablierte Digital-Agentur, die von drei Geschäftsführern und ihren 30 Mitarbeitern voran gebracht wird. Die Kunden profitieren vor allem in den Bereichen Online-Marketing, Suchmaschinenoptimierung, SEO-Redaktion, einer professionellen Beratung in Sachen SEO oder der Conversion Optimierung von den Skills der Agentur. Das Mitarbeiter-Team der mittelgroßen Agentur ist altersmäßig breit aufgestellt, von 20 bis 40 Jahren, mit oder ohne Familienanschluss und Kindern. Damit repräsentiert die Agentur relativ gut gängige Personalstrukturen in mittelgroßen Unternehmen. Niko Steeb, Geschäftsführer der Agentur seowerk hat sowohl privat als auch beruflich kreative Lösungen für einen Umgang mit der Corona-Krise gefunden.

Wir überzeugen lieber mit echter Leistung und Arbeit, statt einer Philosophie. Auch wenn wir keine haben, handeln wir dennoch weise.

seowerk, SEO Agentur Augsburg

Die richtige Branche, potenzielle neue Projekte und derzeit keine Kurzarbeit schaffen im Moment eine lebbare und ertragbare Basis. Dennoch hat sich auch der Alltag des Geschäftsführers, dessen Abläufe und Prozesse entscheidend verändert.

Nur in einer gesunden Wirtschaft können Themen wie die Klimadebatte geführt werden, eine Absicherung für alle und ein gelungenes Leben thematisiert werden.

Niko Steeb, Geschäftsführer seowerk, SEO Agentur Augsburg

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung empfindet der Geschäftsführer aber auch langfristig als durchaus unklar und kritisch.

Wie solidarisch werden sich die Staaten nach Corona verhalten? Wie viele Opfer wird die Krise in wirtschaftlicher Hinsicht fordern? Niko Steeb steht allzu positiven Botschaften, die Nähe, ein neues Miteiander und eine Erkenntnis der wesentlichen Dinge aus der Krise ziehen, skeptisch gegenüber. Offensichtlich kritische Aspekte wie die etwaige Zunahme der häuslichen Gewalt, fehlen ihm in dieser Tunnelbetrachtung. Nur in einer funktionierenden Wirtschaft könnten Themen wie die Klimakrise, die Absicherung für alle oder ein gelingendes Leben überhaupt thematisiert werden.

Die Geschäftsführung von seowerk ist sich also einig darin, dass Kurzarbeit und weitere Entlassungen zu vermeiden sind. Da auch viele potenzielle neue Projekte am Start sind und das Unternehmen als Digitalagentur in der richtigen Branche sitzt, stehen die Chancen im Moment gut.

Gepflegt und infiziert – jetzt ganz nah

In den aktuellen News fällt neben den zunehmenden wirtschaftlichen Ängsten auch das Thema Pflegeheime verstärkt. Gerade dort treibt der Corona-Virus seit einigen Tagen böse seine Untaten. Die schwachen und alten Menschen werden separiert, umgezogen, in Krankenhäusern versorgt. Viele sterben. Über zwei Ecken kenne ich nun persönlich zwei über 80-Jährige mit Corona, die in der Klinik betreut werden. Einer von ihnen konnte inwischen die Intensivstation verlassen, die Frage, die bleibt ist aber nun: Wieder zurück ins Pflegeheim oder in betreuende Familie?

9211 Genese stehen in Deutschland gegen meinen gefühlten Untergangsmodus. Aber auch 93000 Infizierte und inzwischen 545 Tote. Weltweit steigen die Zahlen an, allein Italien verzeichnet die geringste Neuinfizierten-Quote seit Beginn der Quarantäne-Maßnahmen. Seit drei Wochen also. Wie lange werden die medizinisch und systemrelevanten Maßnahmen aufrecht erhalten, um Menschen zu retten und die Wirtschaft am Leben zu erhalten.

Lars Feld sagt: „Im nächsten Schritt komme es nun darauf an, für das Jahr 2021 „einen ähnlich starken und schnellen Aufschwung“ hinzulegen, wie es ihn in den Folgejahren der Finanzkrise gegeben hat.

Ich bin bei ihm. Paralyse und Schockstarre überwunden.